Gozo,
die grüne Insel
Gozo
ist die kleinere Schwesterinsel von Malta und liegt ca. 70 km südlich
von Sizilien und ca. 150 km nördlich von der afrikanischen Küste.
Gozo besteht aus einer besonderen Sorte Kalksandstein, der auch heute
noch für den Hausbau verwendet wird. Es herrscht nur eine niedere
Vegetation vor, mit vielen Steingewächsen. Bäume sieht man
eher selten. Wind und Wellen haben richtige kleine Kunstwerke aus diesem
weichen Stein geschaffen. Der Süden der Insel besteht aus einer
137 m hohen Steilküste. Im Gegensatz zu Malta ist es auf Gozo
eher ruhig. Vor allem Ruhesuchende werden sich auf Gozo wohl fühlen.
Gozo ist die optimale Insel für jeden Wassersportler. Schwimmen,
Baden und vor allem Tauchen kann man von den verschiedensten Sand-
oder Felsstränden. Gozo - ein Tauchparadies.
http://malta-online.de/malta-guide.htm
http://malta-online.de/info/tauchen.htm
Von
Malta nach Gozo gibt es täglich Fährverbindungen, die in
einem Intervall von ca. 30 Minuten ablegen. Wir wollten uns jedoch
Malta
und Gozo aus der Vogelperspektive ansehen. Deshalb verzichteten wir
auf die
Fähre und flogen mit dem Helikopter nach Gozo. Bei unserem Farmhouse
angekommen wurden wir bereits vom Besitzer erwartet, der uns alles
zeigte.
http://www.guidegozo.com/noel/
In
jedem Hafen findet man die typischen Fischerboote mit dem bunten Anstrich.
Am Bug ist
auf jeder Seite ein Auge angebracht. Es heißt, dass
diese Augen das Böse vom Fischer und seiner Fracht abhalten.
Sehenswürdigkeiten
von Gozo
Xlendi
Zitadelle von Victoria
Victoria (Hauptstadt von Gozo)
Kathedrale von Victoria
Marsalfon
Obajjar (Salzpfannen)
Ggantija
Windmühle
von Xaghra
Ramla Bay und Calypso-Grotte
San Blas Bay
Gozo Glass
Wallfahrtskirche von Ta'Pinu
Azure Window
Blue
Hole / Inlands Sea
Xewkija
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Xlendi
Unser erster
Ausflug führt uns nach Xlendi (gesprochen: Schlendi).
Xlendi ist ca. 3 km von der Hauptstadt Victoria entfernt und liegt
an der Südwestseite von Gozo. Xlendi ist ein typisches gozitanisches
Fischerdorf. Darüber hinaus ist es ein schöner Platz um zu
schnorcheln. Es ist aber auch ein sehr guter Platz um zu tauchen. Das
Wahrzeichen des Ortes
ist der historische Turm, der die Mündung der malerischen Bucht überwacht.


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Zitadelle von Victoria
Die Zitadelle
von Gozo hat ihre Wurzeln im Spätmittelalter, doch der
Hügel, auf dem sie erbaut ist, war bereits seit dem Neolithikum besiedelt.
Nach der Großen Belagerung 1565 setzten die Kreuzritter alles daran,
ihre Befestigungsanlagen auszubauen, um für Schutz und Verteidigungsmöglichkeiten
im Falle eines erneuten Angriffs zu sorgen. Bis 1637 war die Bevölkerung
Gozos gesetzlich verpflichtet, zu ihrem eigenen Schutz in der Zitadelle
zu übernachten. In späteren, friedlicheren Zeiten wurden diese
Beschränkungen aufgehoben, und die Menschen begannen, ihre Häuser
unterhalb der Zitadelle zu errichten und legten so den Grundstein für
Victoria. 1693 beschädigte ein Erdbeben eine Vielzahl der Gebäude
der Zitadelle, die heute mit Unterstützung der UNESCO sorgfältig
restauriert werden.



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Victoria (Hauptstadt von Gozo)
Namenspatronin des Städtchens war Queen Victoria. Die Einheimischen
bevorzugen allerdings den alten arabischen Namen „Rabat“. Über
den Dächern der Stadt ragt die Zitadelle von Victoria auf, deren Mauern
in früheren Zeiten Schutz vor Piratenüberfällen boten und
die heute die Hauptattraktion der Insel ist. Ruhiger geht es in den kleinen,
schmalen Gassen der Altstadt zu.


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Kathedrale von
Victoria
Zur
Kirche führt eine große Freitreppe mit 31 Stufen hinauf.
Aus Kostengründen
hatte man auf den Bau einer großen Kuppel verzichtet. Was jedoch
nur von aussen sichtbar ist.

Das
Deckengemälde wurde vom italienischen Maler Antonio Manuele de Messina
gemalt. Die Malerei täuscht eine Rundkuppel
vor, obwohl die Decke vollkommen flach ist. Das Gemälde stammt
aus dem Jahr 1732.

Der Boden
der Kathedrale ist, wie in fast allen Kirchen Maltas
und Gozos, mit kunstvoll gestalteten Grabplatten ausgestattet. Unter
diesen Grabplatten befinden sich die Grabstätten der Großmeister
von Malta.
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Marsalforn
Liegt ca. drei Kilometer von Victoria entfernt. Der Name leitet sich
aus der Johanniterzeit ab. Der Hafen der Bäcker (ital.: forno = Ofen)
ist ein Badeort und beliebtes Urlaubsquartier auf Gozo. An der Uferpromenade
findet man diverse Restaurants und Bars. Für jeden Geschmack etwas.


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Qbajjar
Etwas
weiter westlich von Marsalforn liegen die immer noch benutzten Salzpfannen
(Salinenfelder). Das Meerwasser wird einige Zentimeter
hoch in flache,
aus dem Felsenrand herausgehauene ca. 2 m2 große Pfannen gefüllt.
Es verdunstet in etwa einer Woche. Zurück bleibt eine Salzmasse,
die zum endgültigen Trocknen zusammengekehrt und abtransportiert
wird. Die Sonneneinwirkung ist nur in den Sommermonaten intensiv
genug, um die Meersalzgewinnung zu betreiben.
Oberhalb
der Salzpfannen sind schön vom Salzwasser geformte Felsen zu sehen.


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Ggantija
Die
Tempelanlage befindet sich am Südrand von Xaghra. Die Anlage ist
eine der ältesten und größten neolithischen Ausgrabungsstätten.
1824 wurden erstmals die Mauern freigelegt. Aufzeichnungen
der Grabungen wurden entweder sehr mangelhaft oder gar nicht durchgeführt.
Was zur Folge hatte, dass viele Funde (auch Keramikgegenstände) verloren
gingen.
Die
Entstehung wird auf ca. 3600 bis 3300 v. Chr. geschätzt.
Bis heute ist nicht restlos geklärt was die Anlage darstellt. Da
im Inneren Statuen entdeckt worden waren nimmt man an, dass es sich um
einen
Tempel
handelt. Die Anlage besteht aus zwei Tempeln. Dem nördlichen und
dem südlichen Tempel. Der südliche Tempel ist der ältere
aber auch der geräumigere und größere der beiden.

Eingang zum nördlichen Tempel von Ggantija
Der ganze
Komplex
wird von Grenzmauern umschlossen, die noch sehr gut erhalten sind.
Die Außenmauer ist die einzige vollständig erhaltene von allen
gefundenen Tempeln. Ein Rundgang ist sehr empfehlenswert. Jeder wird
verblüfft sein
zu sehen, was alles
von
Menschenhand
geschaffen
werden
kann. Einige
der
Blöcke
haben eine Länge von 5,5 m und ein Gewicht von bis zu 50 Tonnen.
Die Mauerblöcke
bestehen aus Korallenkalkstein.



Während der
Ausgrabungen wurden in den gefundenen Altären auch
verkohlte Tierknochen entdeckt. Man nimmt an, dass es sich dabei im Opfertiere
handelte. Im südlichen Tempel wurden an den Wänden Reliefs gefunden,
die mit den Tierknochen verglichen wurden. Es stellte sich dabei heraus,
dass es die gleichen waren.

Doch nicht
nur der Tempel selber ist sehenswert, auch die
Fauna und Flora rund um den Komplex ist schön.

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Windmühle von Xaghra
5
Gehminuten von Ggantija entfernt liegt versteckt eine aufgelassene
Windmühle. Die Besichtigung ist beim Kauf einer Eintrittskarte für Ggantija
gratis.
Sie wurde vor kurzem erst restauriert. Die Windmühle wurde 1724 im Auftrag
des Großmeisters Manoel de Vilhena errichtet.


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Ramla
Bay und Calypso-Grotte
Ganz
in der Nähe von Ggantija befindet sich der schönste Sandstrand von Gozo,
die Ramla Bay. Der Sand in dieser lang gestreckten Bucht ist rötlich.
Oberhalb
der Bucht liegt die Calypso-Grotte.
Von
dort aus hat man einen sehr schönen Blick über die Ramla Bay.
Der
griechischen Überlieferung nach ist Gozo die Insel der Göttin Kalypso.
In der Calypso-Grotte soll Odysseus sieben Jahre lang von der Göttin
Kalypso gefangen gehalten worden sein.
Für
ein kleines Trinkgeld bekommt man am Beginn der Grotte Kerzen und Taschenlampen.
Damit ausgerüstet kann man die Grotte auf den Knien besichtigen.

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San Blas Bay
Wer es
ruhiger haben möchte sollte auf die etwas
abgeschiedene San Blas Bay nicht verzichten. Der Weg zur Bucht führt über
Nadur. Da die
Bucht
nicht
mit dem Auto erreicht werden kann, waren auch nicht sehr viele Urlauber
am Strand. Man erreicht die Bucht nur nach einem kleinen steilen Fussweg.
Aber unten angekommen hat man eine schöne Aussicht auf die Bucht.
Das Meerwasser hat eine angenehme Badetemperatur und man kann sehr weit
hineingehen.
Entgegen
den Beschreibungen einiger Reiseführer gibt es in der Bucht bereits
eine Verpflegungsmöglichkeit. Dort können auch Sonnenschirme und Liegen
geliehen
werden.

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Gozo Glass
In
Murano entsteht das berühmte Muranoglas.
Auf Gozo wird Gozo Glass hergestellt. In einer kleinen Glasbläserei
kann man den Glaskünstlern über die Schulter schauen.

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Wallfahrtskirche
von Ta'Pinu
Etwa
1 km östlich des Dorfes Gharb befindet sich die Wallfahrtskirche Ta'Pinu. Die
Kirche wird als "Lourdes" von Malta bezeichnet,
weil am 22. Juni 1883 die gozitanische Bäuerin Carmen Grima glaubte,
in einer kleinen Feldkapelle die Stimme der heiligen Maria zu hören.
Die Erscheinung sprach sich herum und die Kapelle wurde mit der Zeit
zu einer Pilgerstätte wo es zu Wunderheilungen kam. 1920 wurde die
Stätte vom Papst anerkannt. Daraufhin wurde mit dem Bau der Wallfahrtskirche
begonnen.
In
der Sakristei der Kirche befinden sich viele Relikte, die zum Dank für
die Heilung als Opfergabe zurückgelassen wurden (Krücken, Prothesen,....).
Der
Kirchturm ist nicht wie bei den meisten Kirchen direkt in das Kirchengebäude
integriert, sondern steht frei daneben.

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Azure
Window
Azure
Window ist ein natürlich entstandener Torbogen, der aus zwei Felssäulen
und einer Felsplatte
besteht.
Die Felssäulen haben einen
Durchmesser von je 40 Metern, die Felsplatte ist ca. 100 m lang und 20
m dick. Die Öffnung des Torbogens misst etwa 35 m. Blickt man durch
den Torbogen scheint einem das azurblaue Wasser entgegen. Aus diesem
Grund
wird der Torbogen auch "Azure Window" oder "It Tiega" genannt.
Der Torbogen ist begehbar. Auf dem Bergrücken findet man im Globigerinenkalk
viele Fossilien und Schleifspuren von alten Karren. Von oben hat man
einen
traumhaften Ausblick.



Blue
Hole / Inlands Sea
Doch
Azure Window ist nicht nur ein Paradies für
Fotografen,
sondern ist auch
ein
beliebter
Treffpunkt für Taucher. Am Fuss des Azure
Window liegt das "Blue Hole" und der "Inlands Sea".
Der Inland Sea ist eine geologisch eingestürzte
Karsthöhle und durch einen Felsrücken vom Meer getrennt.
Man gelangt nur durch einen schmalen Tunnel ins offene Meer.

Das
Blue Hole ist 18 m tief. Hat man diese Tiefe erreicht kann man ins
offene Meer tauchen.

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Xewkija
Eine weitere
Sehenswürdigkeit
ist die von weitem sichtbare Kuppel der "Dorfkirche" von Xewkija.
Die Kuppel ist fast von der ganzen Insel aus zu sehen. Die Kuppel ist
immerhin
die drittgrößte von Europa und ist eine Kopie der Santa Maria
della Salute von Venedig. Der Bau der Kirche dauerte 20 Jahre, wurde
aber ausschließlich
durch die Spenden der Einwohner erbaut, die teilweise selbst am Bau beteiligt
waren. Mit einem in der Kirche eingebauten Lift kann man auf die Kuppelkrone
fahren, von wo aus man einen tollen Rundblick hat.



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Gozo
ist zwar eine kleine Insel, aber wie diese Bilder beweisen gibt es sehr
viele Sehenswürdigkeiten, die zu besichtigen sind.